Steuertipps für Influencer in Deutschland 2025 – Alles, was du wissen musst
Immer mehr Menschen verdienen ihr Geld als Influencer:innen – durch Kooperationen, Affiliate-Links, Sponsoring, Produktplatzierungen oder durch Sachleistungen wie Gratisprodukte. Doch mit diesen Einnahmequellen kommen auch steuerliche Pflichten und Herausforderungen. Ab 2025 verschärfen Finanzbehörden ihre Kontrollen, und es wird wichtiger denn je, seine steuerliche Situation sauber aufzustellen. In diesem Guide erfährst du, was du als Influencer oder angehende:r Creator in Deutschland wissen musst, wie du Steuern optimierst und Risiken vermeidest.
1. Steuerpflicht & Gewerbe vs. Freiberuflichkeit
Was zählt als steuerpflichtige Tätigkeit?
Einnahmen aus Kooperationen, gesponserten Posts, Affiliate-Provisionen, Produktgeschenken etc. sind steuerpflichtig. Auch Sachleistungen zählen zum Einkommen. Steuertipps+2Steuertipps+2Gewerbe anmelden oder freiberuflich arbeiten?
In vielen Fällen wird deine Tätigkeit als Influencer als gewerblich eingestuft. Nur in Ausnahmefällen kann Freiberuflichkeit gelten, etwa bei journalistischer, künstlerischer oder schriftstellerischer Tätigkeit, wenn Inhalte entsprechend gestaltet sind und keine überwiegend kommerzielle Werbung dahintersteht. Steuertipps+2Accountable+2Umsatzsteuer / Kleinunternehmerregelung
Wenn dein Jahresumsatz netto unter der Grenze für Kleinunternehmer liegt (ca. 25.000 €), kannst du die Kleinunternehmerregelung nutzen und musst keine Umsatzsteuer ausweisen. Überschreitest du die Grenze, musst du Umsatzsteuer auf deine Leistungen berechnen und könntest Vorsteuer geltend machen.
2. Betriebsausgaben & was du absetzen kannst
Damit dein zu versteuerndes Einkommen möglichst gering ist, kannst du eine Reihe von Ausgaben absetzen – vorausgesetzt, sie stehen in einem direkten Zusammenhang mit deiner Influencer-Tätigkeit:
AusgabenartWas zählt / worauf achten?Arbeitszimmer / StudioWenn du ein abgeschlossener Raum zu Hause ausschließlich für Content-Produktion nutzt, kannst du Kosten absetzen – Ausstattung, Miete, anteilige Nebenkosten, Strom etc. Accountable+2Lexware+2Equipment & TechnikKameras, Mikrofone, Beleuchtung, Computerhardware, Software (Bild-, Schnittprogramme etc.) sind absetzbar. Amortisation über Nutzungsdauer möglich.Reisen & MobilitätFahrtkosten zu Shootings, Events, gegebenenfalls Flug & Hotel – wenn beruflich veranlasst. Dokumentation wichtig.Kommunikation & InternetHandy, Internet, Hostingkosten, ggf. Bürobedarf, Zubehör etc.Kosten für DienstleistungenAgenturkosten, Beratung (Steuerberater etc.), Freelance-Hilfe, Grafik, etc.Marketing & WerbungEigene Werbung, Pressekits, Branding, Social Media Ads für den eigenen Kanal, Produktion von Werbematerialien etc.
3. Einkünfte & Steuerarten, die auf dich zukommen können
Einkommensteuer – Einnahmen minus Ausgaben ergeben den Gewinn, auf den Einkommensteuer zu zahlen ist. Je nach Gesamteinkommen gilt progressiver Steuersatz.
Gewerbesteuer – Wenn du gewerblich tätig bist, kann Gewerbesteuer relevant werden. Freiberufliche Tätigkeiten sind davon ausgeschlossen.
Umsatzsteuer – Wie oben: Kleinunternehmer-Regelung möglich, oder regulär mit Vorsteuerabzug.
Sachzuwendungen / Gratisprodukte – Werden oft übersehen, aber sie zählen zu den Betriebseinnahmen zum Marktwert. Steuertipps+1
4. Besonderheiten & Fallstricke
Namensrecht & Persönliches Branding
Wenn du deinen Namen bzw. deine Marke schützt oder nutzt, kann das steuerlich relevant sein. Beispielsweise kann das Namensrecht helfen, Einnahmen zu kanalisieren oder abzugrenzen. steuerberaten.deSachzuwendungen richtig bewerten
Wenn du Produkte gratis erhältst oder für Werbung gestellt bekommst, müssen diese in der Regel zum Marktwert als Einnahme angesetzt werden. Auch Dienstleistungen zählen. Fehlende Dokumentation kann zu Problemsituationen mit dem Finanzamt führen. Steuertipps+1Private und betriebliche Nutzung klar trennen
Beispiel Arbeitszimmer, Technik, Auto: Wenn diese auch privat genutzt werden, musst du den betrieblichen Anteil belegen und klar dokumentieren.Geschenke, Spenden, PR-Samples
Es gibt Regelungen, ob und wie solche Leistungen steuerlich abgesetzt werden können. Hier sind Details wichtig: Wert, Zweck, Dokumentation. Accountable+1Steuerbehörden prüfung
Die Behörden intensivieren in Deutschland ihre Prüfungen bei Influencer:innen, vor allem wenn Kooperationen, Affiliate-Links oder Sachleistungen nicht sauber deklariert sind. Das macht es wichtig, alle Einnahmen und Ausgaben vollständig und korrekt zu dokumentieren. Steuertipps+1
5. Praktische Tipps, wie du steuerlich besser aufgestellt bist
Frühzeitig Steuerberater hinzuziehen, insbesondere jemand, der sich mit Influencer-Recht und Steuerrecht auskennt. Gerade bei Wachstum & komplexeren Einnahmen lohnt sich Beratung.
Schriftlich festhalten: Verträge über Kooperationen, Preisvereinbarungen, Leistungen (z. B. Social Media Posts, Stories, Affiliate-Links) – wichtig bei Nachfragen.
Ordentliche Buchführung führen: Einnahmen & Ausgaben sauber trennen, Zahlungsbelege aufbewahren, auch digitale Belege.
Steuerrücklagen bilden: Da Einkommensteuer, ggf. Umsatzsteuer/Vorauszahlungen etc. anfallen, plane Rücklagen ein (z. B. ~30–40 % auf Gewinn).
Regelmäßig prüfen, ob Kleinunternehmerregelung noch passt oder ob es sinnvoll ist, zur Regelbesteuerung zu wechseln (z. B. wegen Vorsteuerabzug).
Namensrechte & Markenrechte sichern, wenn Name/Brand wichtig sind – kann auch zur Absicherung gegenüber Nachahmern & steuerlichen Gestaltungen beitragen.
Fortbildungen & Netzwerk nutzen, um über gesetzliche Änderungen, Rechtsprechung, Steuerbescheide etc. auf dem Laufenden zu bleiben.
6. Ausblick & Gesetzeslage 2025
Die Finanzbehörden in verschiedenen Bundesländern haben ihre Prüfungen ausgeweitet und geben klarere Vorgaben, wie Influencer und Content Creator steuerlich zu behandeln sind. Steuertipps+2Steuertipps+2
Die Rechtsprechung stellt zunehmend auf Transparenz bei Sachzuwendungen ab.
Es ist zu erwarten, dass Fälle höherer Einnahmen oder erheblicher Reichweite verstärkt kontrolliert werden.
Änderungen bei der Umsatzsteuer und Kleinunternehmerregelung sind nicht ausgeschlossen – gerade im Kontext digitaler Dienstleistungen und Plattformtätigkeit.
Fazit
Influencer zu sein, ist längst kein Hobby mehr – es ist ein echter Beruf mit Chancen, aber auch Verantwortung. Wenn du deine steuerlichen Pflichten von Anfang an richtig angehst, kannst du nicht nur Ärger mit dem Finanzamt vermeiden, sondern auch gezielt Steuern sparen. Gewerbe oder Freiberuflichkeit richtig bewerten, Ausgaben konsequent nutzen, alles sauber dokumentieren und sich beraten lassen – das sind die zentralen Hebel.
Wenn du möchtest, helfe ich dir auch gerne mit einem Steuer-Toolkit speziell für Influencer oder sogar mit einem PDF, das du deinen Talents als Service mitgeben kannst.